Professionelle Übersetzung
Die Möglichkeiten, die unsere Zeit bietet, um Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen, scheinen zahllos zu sein und jeden Tag kommen neue hinzu. Technische Unterstützung und teilweise oder vollständige Automatisierung sind aus Privatleben und Berufswelt nicht wegzudenken – ob es sich dabei um die KI-gestützte Bildbearbeitung für den Hobbyfotografen, um hilfreiche Wegberechnungen für Reisende und Touristen oder den Einsatz von Robotern in der Produktion handelt.
Ersetzt moderne Technik die Übersetzer?
Auch im Bereich der Übersetzungsbranche gibt es Werkzeuge, die vor einem Jahrzehnt noch völlig undenkbar gewesen wären.
So entstand in der allgemeinen Vorstellung der Eindruck, dass die Übersetzungsarbeit neu bewertet werden müsse. Weit verbreitet ist die Meinung, dass Übersetzung dank moderner und jedem zugänglicher Technik nur noch darin bestehe, Texte in eine Maske einzugeben, den Computer arbeiten zu lassen und kleinere Schwächen des so entstandenen Zieltextes zu berichtigen. Der Übersetzer wird hierbei zu oft als eine Art Hilfskraft betrachtet, deren Aufgabe sich darin erschöpft, eine Software zu bedienen und korrigierend einzugreifen.
Die hohe Kunst der Fachübersetzer
Der Eindruck täuscht. Wer sich als Laie daran versucht hat, die Aufgabe des Übersetzers zu übernehmen, weiss, dass qualitativ relevante Übersetzungen nicht ohne eine sehr aufwändige menschliche Arbeit und oftmals Kreativität entstehen. Neben einer fundierten Ausbildung und einer profunden Kenntnis bestimmter Fachthemen sind stilistische Fertigkeiten, Ausdauer, ständige Fortbildung und die Fähigkeit zu ausführlichen und differenzierten Recherchen für ein perfektes Übersetzungsergebnis unerlässlich.
Dass Übersetzer weltweit als Freiberufler eingestuft werden, zeigt, dass sie viel mehr können und können müssen, als nur einen Computer zu beaufsichtigen.
Auch wenn der moderne Übersetzer sich technischer Hilfsmittel bedient, bleibt seine Arbeit in allen Aspekten hochkompliziert und hochprofessionell. Nicht das Werkzeug übernimmt den wirklich wichtigen Teil der Übersetzungsaufgabe, sondern der Mensch.
Der Übersetzerberuf impliziert allerdings nicht nur ein aussergewöhnliches und vielseitiges Können, sondern auch ethische Verpflichtungen wie Vertraulichkeit, Ehrlichkeit, Sorgfaltspflicht und kaufmännische Seriosität.
Eine Charta als Orientierungshilfe für Auftraggeber
Angesichts dessen verwundert es kaum, dass die Charta der Übersetzer*innen, die 1963 verfasst und später in weiteren Stufen ergänzt wurde, auch nach über 60 Jahren nichts von ihrer Prägnanz und Relevanz verloren hat. Sie ist heute noch weiterhin ein wichtiger Massstab für die Wertschätzung unseres Berufs und eine – für Auftraggeber und Übersetzer gleichermassen – grundlegende Orientierungshilfe für die Werte, die er bedeutet.
Wenn Sie eine Print- oder PDF-Kopie der Charta erhalten möchten, schreiben Sie uns bitte.